UNIXwork

Mehrere Wege führen zur FILE

15. September 2016

Die libc-Streams, repräsentiert durch FILE-Pointer, können nicht nur mit fopen erzeugt werden. Eine ganze Reihe an Funktionen erstellt ebenfalls diese Streams, die dann auch mit den stdio-Funktionen wie z.B. fprintf genutzt werden können.

fdopen

FILE *fdopen(int fd, const char *mode);

Mit fdopen erstellt man aus einem Unix-Filedescriptor ein FILE. Diese Funktion steht unter jedem POSIX-kompatiblen Betriebsystem zur Verfügung.

fmemopen

FILE *fmemopen(void *buf, size_t size, const char *mode);

Diese Funktion erstellt aus einem Buffer ein Stream. Der Buffer hat eine feste Größe, und gelangt der Stream an dessen Ende, wird nicht weiter geschrieben. Diese Funktion wurde durch die glibc eingeführt. Sie ist mitlerweile zwar im Posix-Standard, aber noch nicht überall verfügbar.

open_memstream

FILE *open_memstream(char **bufp, size_t *sizep);

Wie bei fmemopen erhält man mit dieser Funktion einen Stream für den Zugriff auf einen Buffer, allerdings wird dieser dynamisch mit malloc erstellt. Wenn nötig wird der Buffer auch automatisch vergrößert. Auch diese Funktion ist mitlerweile Posix-Standardisiert.

Beispiel:

#define _GNU_SOURCE

#include <stdio.h>
#include <stdlib.h>

int main(int argc, char **argv) {
	char *buf;
	size_t len;

	FILE *f = open_memstream(&buf, &len);

	fprintf(f, "test\n");
	fprintf(f, "%d\n", 5);
	fprintf(f, "%s\n", "hello world");

	fclose(f);

	printf("%s", buf);
	free(buf);

	return 0;
}

funopen (BSD)

FILE *
funopen(void *cookie, int (*readfn)(void *, char *, int),
	int (*writefn)(void *, const char *, int),
	off_t (*seekfn)(void *, off_t, int), int (*closefn)(void *));

Die BSDs haben die sehr mächtige Funktion funopen, die einen Stream anhand eigener I/O-Funktionen erstellt. Die I/O-Operationen, die durch die libc-Funktionen, wie z.B. fgetc, fputc, fprintf, usw., erzeugt werden, werden dann an die eigenen I/O-Funktionen, die man funopen übergeben hat, weitergeleitet. So kann man für praktisch alles was man sich vorstellen kann ein FILE*-kompatibles Interfaces erstellen.

Diese Funktion ist nur unter den BSD-Betriebsystemen verfügbar. NetBSD hat sogar die noch mächtigere Funktion funopen2.

fopencookie (glibc)

FILE *fopencookie(void *cookie, const char *mode,
                     cookie_io_functions_t io_funcs);

Die glibc folgt dem BSD-Vorbild, leider waren sie natürlich nicht in der Lage, das bereits bestehende Interface zu übernehmen. Trotzdem macht fopencookie genau das gleiche wie funopen. Man erzeugt einen Stream mit eigenen I/O-Funktionen. Der Unterschied ist hier, dass die Funktionspointer nicht einzelnd übergeben werden, sondern es wird eine Struct, die die Pointer enthält, übergeben.

Autor: Olaf | 0 Kommentare | Tags: c, unix

Kommentare


Name
Webseite (optional)
Captcha: 3x=12   x=?
Kommentar