Oracle hat kürzlich die Solaris 11.4 Beta geupdated. Dies bringt nicht nur Fehlerbereinigungen, sondern auch ein paar interessante neue Features:
ZFS Device Removal
Bisher konnte man ein ZFS vdev nicht entfernen. Da die Daten auf alle vdevs verteilt werden, müsste ein großer Teil des Pools neugebaut werden. Dies wird jetzt allerdings unterstützt.
Was jedoch nicht geht ist aus einem raidz ein Device zu entfernen.
Scheduled Scrub
Bei einem ZFS Scrub werden alle Blöcke überprüft und gegebenfalls repariert. Dies sollte regelmäßig durchgeführt werden, jedoch musste ein zpool scrub bisher manuell aufgelöst werden. Neu ist jetzt, dass dies auch automatisch erledigt werden kann, was auch standardmäßig aktiviert ist.
Über die neue ZFS Property scrubinterval
kann eingestellt werden, in welchen Abständen ein automatisches Scrubbing durchgeführt werden soll. Der Default-Wert sind 30 Tage.
Des Weiteren gibt es natürlich aktualisierte und neue Software.
Downloads gibt es hier, eine bereits bestehende Installation der Beta kann auch einfach mit pkg update
aktualisiert werden.
Sprachen die innerhalb einer virtuellen Maschine laufen gibt es viele, wie beispielsweise Java, Python oder JavaScript. Dabei hat jede Sprache meistens ihre eigene VM, die speziell für ihre Sprache entworfen wurde. Andere Sprachen laufen dann entweder gar nicht in dieser VM, oder mit geringer Performance.
Nach jahrelanger Entwicklungsarbeit hat Oracle nun GraalVM vorgestellt, eine universale VM, die nicht speziell für eine Zielsprache designed ist, sondern unterschiedliche Programmiersprachen gleich gut mit ähnlicher Performance unterstützt. Dabei sind zur Laufzeit die Datenstrukturen der Sprachen auch kompatibel, wodurch es ohne Overhead möglich ist, Funktionen einer anderen Sprache aufzurufen.
Aktuell unterstützt werden JVM basierte Sprachen sowie JavaScript und LLVM-Bitcode. Bisher nur experimentell werden außerdem Ruby, R und Python unterstützt. Damit ist es also problemlos möglich, Rust oder C++-Code, der zu LLVM-Bitcode kompiliert wurde, mit Java oder JavaScript zu mischen. Die völlige Wahlfreiheit der Programmiersprache, ohne dabei durch Performance oder Verfügbarkeit von Bibliotheken beschränkt zu sein, ist tatsächlich ein interessantes Versprechen.
Auch interessant ist die Möglichkeit, Java-Anwendungen zu einem nativen Image zu kompilieren, was die Startzeit drastisch verkürzt und den Speicherverbrauch senkt.
Technisch gesehen setzt GraalVM auf einer normalen JVM auf, mit einem komplett neuen JIT-Compiler und APIs, über die neue Sprachen wie JavaScript in GraalVM eingebunden werden können. Oracle hat dabei die Hoffnung, dass Third-Party-Entwickler ihre Programmiersprachen für GraalVM adaptieren. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass viele beim Thema Java bzw JVM erstmal skeptisch sind, ganz unabhängig von Oracle und irgendwelchen juristischen Fragen. Die JVM gilt nicht als besonders schlank, die Startzeiten von Java-Anwendungen sind zu lang und der Speicherverbrauch ist hoch. Auf dem Desktop gibt es kaum noch Java-Anwendungen, bis auf die paar Entwicklungsumgebungen.
GraalVM Webseite
Download
Beispiele
Obwohl es schon mehrfach tot gesagt wurde und Oracle 150% aller Mitarbeiter entlassen hat, haben sie es doch geschafft, eine Beta von Solaris 11.4 zu veröffentlichen.
Es gibt ein paar neue interessante Features wie z.B. Sandboxes. Außerdem wurde auch der Desktop erneuert und Solaris kommt jetzt mit Gnome 3.24.
Es gibt also doch noch Lebenszeichen und Leute die an Solaris arbeiten.
Apache Tomcat 9.0.4 wurde veröffentlicht, was auch die erste stabile Version der 9er Reihe ist.
Tomcat 9 implementiert die neueren Spezifikationen Java Servlet 4.0, JavaServer Pages 2.4, Java Unified Expression Language 3.1 und die Java API for Websocket 2.0. Des Weiteren wird jetzt auch mindestens Java 8 benötigt.
Downloads gibt es auf der Apache Tomcat Webseite.