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Extended Attributes Teil 1: Linux Commandline Tools

05. Dezember 2016

Normale Attribute einer Datei sind Dinge wie der Besitzer und einfache Unix-Zugriffsrechte. Es gibt daneben aber noch erweiterte Dateisystemattribute. Das sind beliebige name/value-Paare, die man für Dateien setzen kann.

Linux unterstützt Extended Attributes in der Regel. Der Kernel muss das Feature aktiviert haben, was per Default der Fall ist, und das Dateisystem muss es ebenfalls unterstützen und gegebenenfalls mit einer bestimmten Option gemountet sein. Dies ist in gängigen Distributionen alles der Fall. Ich hab es unter CentOS, Debian, Ubuntu und openSUSE getestet und es ging alles. Die üblichen Dateisysteme (ext*, xfs, jfs, btrfs, f2fs) unterstützen Extended Attributes. Mit ZFS on Linux geht es auch. Allerdings unterstützt NFS unter Linux keine Extended Attributes.

Wie schon erwähnt hat jedes Extended Attribute einen Namen und einen Wert. Der Name besteht aus einem Namespace gefolgt von einem Punkt und dem eigentlichen Namen. Es gibt 4 Namespaces: user, trusted, security und system. Der user Namespace ist frei für alles benutzbar. Die anderen Namespaces werden unter anderem für SELinux (security) oder für Posix-ACLs (system) genutzt.

Um Extended Attributes zu modifizieren oder anzuschauen gibt es die beiden Commandline-Tools getfattr und setfattr. Unter Debian und Ubuntu müssen diese erst mit dem Paket attr nachinstalliert werden. CentOS und openSUSE haben die Tools out of the box dabei. Die Benutzung ist recht einfach.

$ echo "hello" > test.txt
$ setfattr -n user.test -v "xattr test string" test.txt
$ setfattr -n user.mime_type -v "text/plain" test.txt
$ getfattr test.txt
# file: test.txt
user.mime_type
user.test

$ getfattr -n user.test test.txt
# file: test.txt
user.test="xattr test string"

Auch einige andere Tools unterstützen Extended Attributes, leider jedoch nicht alle, oder sie können es, aber machen einen das Leben etwas schwerer. Verschiebt man eine Datei mit mv bleiben die Extended Attributes erhalten, falls das Zieldateisystem diese unterstützt. Wenn nicht werden diese heimlich ohne Warnung entsorgt. GNU cp kopiert sie standardmäßig nicht mit, allerdings mit der Option --preserve=xattr werden sie mitkopiert. Mit GNU tar muss man sowohl beim Packen als auch Entpacken die Option --xattrs angeben. Und wenn man mit Gnome über die GUI ein Archiv erstellt, werden keine Extended Attributes gespeichert. Nautilus hingegen kopiert sie brav mit.

Ich finde es ist eigentlich ein interessantes Feature, was erstaunlich wenig von Anwendungen genutzt wird. Eins der wenigen Beispiele wo Extended Attributes eingesetzt werden ist bei Apache, wo damit Mime-Types oder Charsets für Dateien festgelegt werden können.

Unbekannter Terminal-Typ

04. Dezember 2016

Beim Zugriff über ssh auf ein etwas älteres Unix wie z.B. Solaris 10 erhält man in vi oder manchen anderen Terminal-Anwendungen eine Fehlermeldung wie xterm-256color: Unknown terminal type Die Anwendung ist dann meistens nicht oder nur eingeschränkt benutzbar.

Die triviale Lösung ist einfach die TERM-Umgebungsvariable auf xterm zu setzen. Wenn man das nicht immer manuell machen will, kann man das einfach in der .profile Datei (oder .bash_profile, wenn die Login-Shell die bash ist) folgendes hinzufügen:

if [ $TERM = "xterm-256color" ]; then
	TERM=xterm
	export TERM
fi

Wenn man root-Rechte auf dem Server hat, gibt es auch noch eine andere Lösung. Es gibt eine Terminfo-Datenbank, die für die verschiedenen Terminal-Typen die Fähigkeiten enthält. Den fehlenden Eintrag für das xterm-256color Terminal kann man einfach hinzufügen.

Unter Solaris 10 finden sich die Terminfo-Dateien unter /usr/share/lib/terminfo. Dort gibt es für jeden möglichen Anfangsbuchstaben ein Verzeichnis, die xterm Einträge sind daher unter /usr/share/lib/terminfo/x. Dort muss eine Datei xterm-256color rein. Die ganz einfache Lösung wäre einfach die xterm-Datei zu kopieren. Ich hab hingegen die xterm-256color-Datei von einem Solaris 11 dort eingefügt. Beides funktioniert und sobald diese Datei da ist, erkennen Anwendungen auch das xterm-256color-Terminal.

ZFS Ressourcenverbrauch

03. Dezember 2016

Hardware-RAID hat gegenüber ZFS so einige Nachteile. Keine Checksums, resilvern dauert lange, Inkompatiblitäten zu anderen RAID-Controllern, da ist man echt froh, wenn man das nicht hat. Ein Argument gegen ZFS ist allerdings der Ressourcen-Verbrauch, denn statt Hardware-RAID-Controllern muss jetzt Software den selben Job und noch mehr erledigen. Spüren tut man das allerdings nicht, denn die CPUs sind heutzutage so schnell, dass die das locker nebenbei erledigen.

Dieses prähistorische Dinosaurier-RAID ist vielleicht nicht so toll, doch wenn man nur die passenden Dinosaurier-CPUs dazu hat, dann hat das ganze doch ein paar Vorteile. Ich habe kürzlich auf einer Sun Ultra 25 Workstation ein raidz1 mit 3 Platten gebildet. Die Workstation stammt aus dem Jahr 2006, die darin verbaute UltraSPARC IIIi CPU gibt es allerdings seit 2003. Und damit merkt man leider schon, was ZFS so an Rechenleistung verbrennt.

Ein Ausschnitt der Ausgabe von prstat wärend mit dd auf den raidz1 pool geschrieben wurde:

   PID USERNAME  SIZE   RSS STATE  PRI NICE      TIME  CPU PROCESS/NLWP       
   107 root        0K    0K run      0  -20   0:00:25  58% zpool-storage/136
   967 root     4624K 2152K run     53    0   0:00:08  12% dd/1

Und wenn parallel dazu noch auf den rpool, der nur aus einer Festplatte besteht, geschrieben wurde:

   PID USERNAME  SIZE   RSS STATE  PRI NICE      TIME  CPU PROCESS/NLWP       
   107 root        0K    0K sleep   99  -20   0:01:55  41% zpool-storage/136
   980 root     4624K 2216K sleep   53    0   0:00:04  11% dd/1
	 5 root        0K    0K run      0  -20   0:00:23 6,1% zpool-rpool/136
   981 olaf     4624K 2320K run     39    0   0:00:01 4,1% dd/1

Es ist also doch kein Mythos, dass ZFS ein paar Ressourcen braucht. Und ein zpool scrub verursacht sogar über 90% CPU-Auslastung.

Einheitliches Userinterface

02. Dezember 2016

Ich finde den Fall einfach zu erbärmlich um ihn nicht zu erwähnen.

User creation dialog design and usability

Linux-Desktops wird oft nachgesagt, dass sie inkonsistente Userinterfaces haben, jede Anwendung nutzt ein anderes Toolkit mit anderem Look and Feel. Das Design stammt oft von irgendwelchen C-Hackern, die keine Ahnung von GUI-Gestaltung haben. Aber alle diese Probleme hat man mitlerweile auch bei Windows. Jede Microsoftanwendung hat ein anderes Look and Feel. Und solche lächerlichen Fehler wie uneinheitliche Positionen für Buttons darf es bei einem so großen Unternehmen nicht geben.

Man-Page im Browser

01. Dezember 2016

Unter Linux kann man Man-Pages in html umwandeln und im Browser öffnen:

man --html=firefox ls

Dies wandelt die Man-Page für ls in html um und speichert dies in einer temporären Datei. Anschließend wird dann firefox mit entsprechendem Parameter aufgerufen.

Damit dies funktioniert muss groff installiert sein, was beispielsweise unter Ubuntu standardmäßig nicht installiert ist.

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