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Solaris 11.4 Beta Update

19. April 2018

Oracle hat kürzlich die Solaris 11.4 Beta geupdated. Dies bringt nicht nur Fehlerbereinigungen, sondern auch ein paar interessante neue Features:

ZFS Device Removal

Bisher konnte man ein ZFS vdev nicht entfernen. Da die Daten auf alle vdevs verteilt werden, müsste ein großer Teil des Pools neugebaut werden. Dies wird jetzt allerdings unterstützt.

Was jedoch nicht geht ist aus einem raidz ein Device zu entfernen.

Scheduled Scrub

Bei einem ZFS Scrub werden alle Blöcke überprüft und gegebenfalls repariert. Dies sollte regelmäßig durchgeführt werden, jedoch musste ein zpool scrub bisher manuell aufgelöst werden. Neu ist jetzt, dass dies auch automatisch erledigt werden kann, was auch standardmäßig aktiviert ist.

Über die neue ZFS Property scrubinterval kann eingestellt werden, in welchen Abständen ein automatisches Scrubbing durchgeführt werden soll. Der Default-Wert sind 30 Tage.

Des Weiteren gibt es natürlich aktualisierte und neue Software.

Downloads gibt es hier, eine bereits bestehende Installation der Beta kann auch einfach mit pkg update aktualisiert werden.

GraalVM

19. April 2018

Sprachen die innerhalb einer virtuellen Maschine laufen gibt es viele, wie beispielsweise Java, Python oder JavaScript. Dabei hat jede Sprache meistens ihre eigene VM, die speziell für ihre Sprache entworfen wurde. Andere Sprachen laufen dann entweder gar nicht in dieser VM, oder mit geringer Performance.

Nach jahrelanger Entwicklungsarbeit hat Oracle nun GraalVM vorgestellt, eine universale VM, die nicht speziell für eine Zielsprache designed ist, sondern unterschiedliche Programmiersprachen gleich gut mit ähnlicher Performance unterstützt. Dabei sind zur Laufzeit die Datenstrukturen der Sprachen auch kompatibel, wodurch es ohne Overhead möglich ist, Funktionen einer anderen Sprache aufzurufen.

Aktuell unterstützt werden JVM basierte Sprachen sowie JavaScript und LLVM-Bitcode. Bisher nur experimentell werden außerdem Ruby, R und Python unterstützt. Damit ist es also problemlos möglich, Rust oder C++-Code, der zu LLVM-Bitcode kompiliert wurde, mit Java oder JavaScript zu mischen. Die völlige Wahlfreiheit der Programmiersprache, ohne dabei durch Performance oder Verfügbarkeit von Bibliotheken beschränkt zu sein, ist tatsächlich ein interessantes Versprechen.

Auch interessant ist die Möglichkeit, Java-Anwendungen zu einem nativen Image zu kompilieren, was die Startzeit drastisch verkürzt und den Speicherverbrauch senkt.

Technisch gesehen setzt GraalVM auf einer normalen JVM auf, mit einem komplett neuen JIT-Compiler und APIs, über die neue Sprachen wie JavaScript in GraalVM eingebunden werden können. Oracle hat dabei die Hoffnung, dass Third-Party-Entwickler ihre Programmiersprachen für GraalVM adaptieren. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass viele beim Thema Java bzw JVM erstmal skeptisch sind, ganz unabhängig von Oracle und irgendwelchen juristischen Fragen. Die JVM gilt nicht als besonders schlank, die Startzeiten von Java-Anwendungen sind zu lang und der Speicherverbrauch ist hoch. Auf dem Desktop gibt es kaum noch Java-Anwendungen, bis auf die paar Entwicklungsumgebungen.

GraalVM Webseite Download Beispiele

Solaris 11.4 Beta veröffentlicht

30. Januar 2018

Obwohl es schon mehrfach tot gesagt wurde und Oracle 150% aller Mitarbeiter entlassen hat, haben sie es doch geschafft, eine Beta von Solaris 11.4 zu veröffentlichen.

Es gibt ein paar neue interessante Features wie z.B. Sandboxes. Außerdem wurde auch der Desktop erneuert und Solaris kommt jetzt mit Gnome 3.24.

Es gibt also doch noch Lebenszeichen und Leute die an Solaris arbeiten.

Neue Solaris und SPARC Roadmap

21. Januar 2017

Oracle hat eine neue Roadmap für SPARC und Solaris veröffentlicht, und wie erwartet kommt dort kein Solaris 12 mehr vor. Stattdessen setzt Oracle auf ein Continuous Delivery Modell, so dass neue Features direkt in Solaris 11 landen.

Das ist zwar einerseits ein gutes Konzept, andererseits will Oracle sicherlich auch Entwicklungskosten drücken. Es bleibt abzuwarten ob das nächste Solaris 11 Release die Neuerungen erhält, die Oracle bisher für Solaris 12 schon angekündigt hatte.

Oracle, Solaris, Linux und warum alles Scheiße ist

19. Dezember 2016

Es scheint jetzt offenbar doch sehr schlecht für die Zukunft von Solaris auszusehen. Vor ein paar Monaten hat Oracle noch einige neue Solaris-Features angekündigt. Ein Entwickler hat sogar Screenshots von Gnome 3 unter Solaris veröffentlicht. Offenbar hat Oracle sich aber kurzfristig komplett umentschieden und holzt jetzt einiges ab.

Ihr Cloud-Geschäft läuft ziemlich gut, und dort kommt auch Solaris zum Einsatz. Daher wird es wohl noch irgendwie erhalten bleiben. Aber wie genau wird sich erst zeigen müssen. Server mit Solaris hat offenbar keine Priorität mehr, es sollen stattdessen alle auf Cloud-Produkte umsteigen.

Linux ist mitlerweile das dominierende Betriebsystem im Unix-Segment. Es gibt viele Gründe dafür, warum dies so ist, technisch gesehen ist Solaris aber mehr als konkurrenzfähig. Features, die jetzt erst langsam zu Linux wandern gibt es schon seit mehr als 10 Jahren bei Solaris:

  • Mit systemd wurden unter Linux die alten Sys V init-Skripte abgelöst. Seit Solaris 10 kommt dort dafür smf zum Einsatz, was auch das Vorbild für systemd war.
  • Linux hat mitlerweile auch Container, Solaris hat die schon wesentlich länger und auch deutlich ausgereifter. FreeBSD Jails sind sogar noch älter.
  • Btrfs ist immer noch nicht production ready, auf jedenfall nicht, wenn man Raid5/6 will. Wichtige Daten vertraue ich nur noch ZFS an (auch unter Linux), alles andere ist nicht mehr zeitgemäß (oder unfertig).
  • Seit Linux 4.9 gibt es endlich eine Dtrace-Alternative. Ja, jetzt erst im Jahr 2016.

Es gibt auch sehr viele Kleinigkeiten, die mir unter Solaris besser gefallen.

  • Dank Boot Environments muss man keine Angst vor Upgrades haben. Außerdem müssen auch nie Upgrades beim Booten oder Shutdown installiert werden.
  • NFS kann kein Betriebsystem besser als Solaris.
  • Linux hat immer noch keine NFSv4 ACLs. Selbst btrfs unterstützt nur Posix-ACLs. Und unter vielen Distris sind die Dateisysteme standardmäßig auch ohne ACL-Support gemounted.
  • Solaris hat Event Ports als Alternative für poll, die wesentlich mächtiger sind als die Linux Alternative epoll.

Vor allem sind bei Solaris viele Dinge schöner integriert und arbeiten wunderbar zusammen, wärend Linux ein wenig mehr Gefrickel ist.

Das soll jetzt kein Linux-Bashing werden, aber es ist meiner Meinung nach nicht das völlig überlegene Betriebsystem. Wenn Solaris stirbt wäre das einfach ein Technologie-Verlust. Vor allem will ich mich nicht mit Problem rumschlagen, die schon vor Jahren gelöst wurden. Es gibt natürlich noch IllumOS, den OpenSolaris-Fork, das müsste ich mir mal genauer anschauen.

Düstere Zukunftsaussichten

Nicht nur um Solaris wäre es schade. Generell verschwinden die guten Produkte.

Von 2009 bis Ende 2013 war ich Apple-User. Mich hat damals sowohl OS X überzeugt als auch die Hardware. Heute überzeugt mich von Apple leider gar nichts mehr. Ich bin immer bereit für hohe Qualität mehr Geld zu bezahlen. Apple liefert aber nicht mal mehr ansatzweise etwas wie Qualität. Nach jeder Einführung eines neuen Mac häufen sich Berichte über Probleme damit. Wann kam eigentlich der letzte Mac raus, der keine Grafik-Probleme hatte? Und auf verlöteten RAM hab ich auch keine Lust. Ich hab wenig Hoffnung, dass zukünftige Desktop-Macs wieder besser werden.

Als Smartphone hatte ich schon immer Nexus-Geräte. Erst das Nexus One, dann ein Nexus 4. Ein neues Smartphone könnte ich langsam mal gebrauchen. Leider hat Google die Nexus-Reihe beerdigt, und das Pixel ist einfach lächerlich überteuert und überzeugt generell nicht.

Irgendwann brauch ich auch mal einen neuen Desktop-Computer. Ich bin ein bisschen ein Fan der HP Z-Workstations. Leider entwickelt sich HP immer mehr zur völligen Idioten-Firma. Ich bin auch sehr überzeugt von Fujitsu. Die halte ich eigentlich für den aktuell besten Hersteller. Dumm nur, dass es da Gerüchte gibt, dass sie ihre PC-Sparte verkaufen wollen.

Zu guter Letzt veraltet die von mir bevorzugte Linux-Distribution CentOS 7 leider immer mehr. Kurz nach Release ist die Software schon nicht top aktuell, für mich jedoch neu genug. Mit den Jahren wird das leider nicht besser. Da ein EL8 noch nicht in Sicht ist, muss ich mich möglicherweise nach einer neuen Distri umschauen.