Libcurl 7.62 hat leider eine kleine Änderung, die dazu führt, dass dav sich nicht mehr kompilieren lässt. Daher gibt es jetzt ein kleines Update dafür.
dav update 1.2.4
02. Juni 2019dav Einführung
23. August 2017Dieser Artikel soll einen kleinen Überblick über den WebDAV-Kommandozeilen-Client dav geben.
Features
Alle WebDAV-Methoden des Basisprotokolls sind implementiert und es stehen Subcommands dafür bereit, wobei diese die WebDAV-Methoden mehr oder weniger abstrahieren.
Im Detail unterstützt dav:
- Auflisten aller Kind-Ressourcen einer Collection. Sowohl nur die direkten als auch der komplette Baum aller darunter liegender Ressourcen können angezeigt werden.
- Download/Upload von einzelnen Dateien und Verzeichnissen
- Erstellen von WebDAV-Collections
- Löschen von Ressourcen und Collections
- Kopieren und Verschieben von Ressourcen
- Lese- und Schreibzugriff auf WebDAV-Properties
- Locking (exclusive lock)
- Proxy-Support
- AES-Verschlüsselung um Dateien und Dateinamen on-the-fly zu ver- und entschlüsseln
- Konfigurationsdatei für Repositories, Proxies und Verschlüsselung
URL
Alle Befehle von dav erwarten als Argument eine URL. Die URL kann eine normale http/https-URL sein, man kann aber auch nur den Hostnamen und Pfad angeben. Da dav intern libcurl verwendet, können wie bei curl auch der Benutzername und das Passwort mit der URL angegeben werden.
Um den Inhalt von http://example.com/webdav/ anzuzeigen geht also:
dav list http://example.com/webdav/
dav list example.com/webdav/
dav list user@example.com/webdav/
dav list user:pw@example.com/webdav/
Es ist jedoch auch möglich, Repositories für seine Lieblingsserver zu konfigurieren. In der dav Konfigurationsdatei muss für den Server der Repository-Name und die Basis-URL konfiguriert sein. Statt der ganzen URL reicht es dann nur den Repositorynamen und optional noch einen Pfad anzugeben.
Für unseren Beispielserver könnte die Konfigurationsdatei $HOME/.dav/config.xml
dann so aussehen:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<configuration>
<repository>
<name>myserver</name>
<url>http://example.com/webdav/</url>
<!-- optional: username -->
<user>user</user>
<!-- optional: base64 encoded password -->
<password>MTIzNDU2Nzg=</password>
</repository>
</configuration>
Den Inhalt der Basis-URL anzuzeigen geht dann mit:
dav list myserver
Auf beliebige Ressourcen unterhalb der Basis-URL kann man zugreifen, in dem man an den Repositorynamen einen Pfad anhängt:
dav list myserver/collection/
Dies würde dann den Inhalt von http://example.com/webdav/collection/ anzeigen.
Anstatt das Repository per Hand in der config.xml Datei zu konfigurieren kann man auch den dav Befehl add-repository verwenden. Dieser startet einen kleinen Assistenten der den Namen des Repositories, die Basis-URL, den Benutzername und das Passwort abfragt und die Konfiguration dafür dann anlegt.
Befehle
list
Den list Befehl haben wir schon gesehen. Dieser zeigt alle Kind-Ressourcen (Dateien) einer Collection (Verzeichnis) an. Dieser funktioniert ähnlich wie das Unix-Tool ls (statt dav list
kann man auch dav ls
schreiben). Ohne Optionen werden nur die Namen der Member angezeigt:
$ dav list myserver
collection
file1
file2
file3
Wie bei ls gibt es auch die -l
Option, mit der zusätzliche Informationen pro Ressource angezeigt werden:
$ dav list -l myserver
d- Feb 08 13:13 collection
-- 4.2 KiB Oct 11 2016 file1
-- 95 bytes Oct 11 2015 file2
-- 5.7 MiB May 24 21:13 file3
Das kleine d in der ersten Spalte zeigt an, dass die Ressource eine Collection ist.
get
Mit get können einzelne Ressourcen oder ganze Collections gedownloadet werden.
Eine einzelne Ressource downloaden geht mit:
dav get myserver/file1
Um eine Collection zu downloaden muss man die -R Option angeben. Es werden dabei die Member der Collection direkt in das aktuelle Arbeitsverzeichnis gedownloadet.
dav get -R myserver/collection
put
Mit put können Dateien und Verzeichnisse geuploadet werden. Das erste Argument ist die Ziel-URL, das zweite die zu uploadende Datei.
Ist das Ziel eine Collection wird dort eine neue Ressource mit dem Namen der Datei erstellt:
dav put myserver localfile.txt
Man kann beim Uploaden auch den Namen der Ziel-Ressource angeben:
dav put myserver/newfilename.txt localfile.txt
Auch alle Dateien eines lokalen Verzeichnisses können geuploadet werden:
dav put -R myserver/newdir/ localdir
andere Befehle
Mit mkdir können WebDAV-Collections erstellt werden:
dav mkdir myserver/newcol/
Ressourcen und Collections können mit remove entfernt werden:
dav remove myserver/file1
Eine komplette Übersicht über alle Befehle gibt es hier.
dav 1.0 veröffentlicht
13. August 2017Nach langer Entwicklungszeit kann ich jetzt endlich dav 1.0 veröffentlichen. Dabei handelt es sich um einen Kommandozeilen-WebDAV-Client. Mit dabei ist auch das Tool dav-sync, welches lokale Verzeichnisse mit WebDAV-Server synchronisieren kann.
Neben der Grundfunktionalität wie Dateien up- und downloaden, Collections zu durchsuchen und was man sonst noch so mit WebDAV anstellen kann, bietet dav zwei besondere Features.
Das erste ist, dass man in einer Konfigurationsdatei die Zugriffsinformationen für seine WebDAV-Server, auf die man oft zugreifen will, hinterlegen kann. Das klingt zwar trivial, ich wollte es allerdings erwähnen, da es einem das Leben deutlich vereinfacht. Statt langen URLs muss man dann nur noch den Server-Alias und optional einen Pfad angeben.
Das eigentliche Killer-Feature ist jedoch die integrierte clientseitige AES-Verschlüsselung. Dateien können on-the-fly beim uploaden verschlüsselt werden und beim downloaden werden diese Dateien auch automatisch entschlüsselt. Neben den Dateiinhalten kann auch der Dateiname verschlüsselt werden. Die Benutzung von dav mit aktivierter Verschlüsselung unterscheidet sich dabei kaum.
Das zweite Programm ist dav-sync, für bidirektionale Dateisynchronisation. Ein häufiges Problem von Synctools ist Datenverlust, daher lag mein Fokus darauf genau das zu verhindern. Falls Dateien auf beiden Seiten verändert wurden, wird dies selbstverständlich beim Synchronisieren erkannt. Für zusätzliche Sicherheit sorgt aber ein Trash-Verzeichnis. Wann immer dav-sync Dateien löschen möchte, werden diese dann in dieses Verzeichnis verschoben. Optional können auch Dateien, bevor sie mit einer Version vom Server überschrieben werden, dorthin verschoben werden.
Genau wie dav unterstützt auch dav-sync clientseitige Verschlüsselung. Dateisynchronisierung über einen fremden Cloud-Server ist somit sicher.
Beide Programme kommen in einem Paket und können hier oder auf SourceForge gedownloadet werden. Auf SourceForge gibt es auch Windows Binaries.
Die Dokumentation liegt dem Quellcode bei und ist auch online verfügbar.
Kommentare
Rudi | Artikel: Raspberry Pi1 vs Raspberry Pi4 vs Fujitsu s920 vs Sun Ultra 45
Peter | Artikel: XNEdit - Mein NEdit-Fork mit Unicode-Support
Damit wird Nedit durch XNedit ersetzt.
Danke!
Olaf | Artikel: XNEdit - Mein NEdit-Fork mit Unicode-Support
Anti-Aliasing hängt von der Schriftart ab. Mit einem bitmap font sollte die Schrift klassisch wie in nedit aussehen.
Einfach unter Preferences -> Default Settings -> Text Fonts nach einer passenden Schriftart suchen.
Peter | Artikel: XNEdit - Mein NEdit-Fork mit Unicode-Support
Mettigel | Artikel: Raspberry Pi1 vs Raspberry Pi4 vs Fujitsu s920 vs Sun Ultra 45
Ich hatte gedacht, dass der GX-415 im s920 deutlich mehr Dampf hat als der Raspi4.
Mein Thinclient verbraucht mit 16 GB RAM ~11 W idle, das ist das Dreifache vom RP4. Das muss man dem kleinen echt lassen... Sparsam ist er.
Olaf | Artikel: Raspberry Pi1 vs Raspberry Pi4 vs Fujitsu s920 vs Sun Ultra 45
Ergebnisse von der Ultra 80 wären natürlich interessant, insbesondere im Vergleich mit dem rpi1.
kosta | Artikel: Raspberry Pi1 vs Raspberry Pi4 vs Fujitsu s920 vs Sun Ultra 45
ich hätt hier zugriff auf Ultra-80 4CPU 4GB 2x Elite3D.
RO | Artikel: Benutzt bitte nur noch Unicode!
Sehe ich genauso.